Fräulein Florence Stephens

Joseph investierte sorgfältig in sein Eigentum, erweiterte es und führte Huseby Bruk bis zu seinem Tod 1934. Zwei von seinen Töchtern waren zu der Zeit unverheiratet und eine geschieden, und da keine von ihnen eine Ausbildung darüber besaß, ein großes Anwesen zu übernehmen und zu leiten, waren sie sehr von Verwaltern und anderen Personen ihrer Dienste abhängig. Fräulein Florence erbte Huseby und nahegelegene Bauernhöfe, Mary bekam Torne und Lästad, und Maggie erbte Ålshult.

Das Königliche Haus und Skandale

Florence war oft leichtgläubig, und ihre Begeisterung für die königliche Familie ihr großes Unglück. Sie wählte Prinz Carl Jr. zu ihrem Universalerben aus. Aber der Prinz erwies sich als schlechter Berater, und mehrere Verwalter untergruben die Wirtschaft ökonomisch durch eine Reihe skandalöser Geschäfte. Gleichzeitig wurde die Landwirtschaft vernachlässigt und die systematische Verwüstung des Waldes wurde immer deutlicher. 1956 beantragte der Stadtrat von Skatelöv die Entmündigung von Fräulein Stephens „um weitere Kapitalzerstörungen des Eigentums von Huseby zu verhindern“. Im darauffolgendem Jahr konnte man Fräulein dazu bewegen sich selbst zu entmündigen. Währenddessen begann der gerichtliche Prozess gegen die eingemischten Personen, die Gerichtsprozesse waren weitschweifig und endeten erst 1962. Unter anderem bekam der schwer belastete Verwalter Berl Gutenberg eine lange Gefängnisstrafe. Prinz Carl Jr. bekannte sich schuldig aber entging einer Strafe. Das Gericht befand, dass er seine eigenen strafbaren Handlungen selbst nicht verstanden hatte.

Während der Vormundschaft

Der ganze Gerichtszirkus wurde den „Husebyskandal“ genannt und hat dazu geführt, dass die Besitzerin des Gutes, „Fräulein Stephens von Huseby“, und ihre zweifelhaften „Kavaliere“ reichsbekannt wurden. Die Gerüchte milderten nicht die Tatsache, dass die Verwalter eine Reihe unangenehme Maßnahmen ergriffen und Florence auf eine demütigende Weise behandelten. Viele taten Fräulein Florence leid und sie bekam viele Sympathiebriefe. Es hat bis 1976 gedauert, bevor Fräulein Florence ihre Vormundschaft zurückbekam, aber sie war trotz alledem immer noch nicht verantwortlich für die Pflege des Gutes.

Fräuleins Testament

 

„Fräulein von Huseby“ war eine sehr spezielle Persönlichkeit welches offensichtlich war für alle die, die unter Fräuleins letzten Jahrzehnten mit ihr in näheren Kontakt kamen. Sie kämpfte für ihr Huseby und ihre persönliche Integrität. Sie zeigte eine „merkwürdige Mischung von Ahnenstolz und Bescheidenheit, von Selbstständigkeit und Hilflosigkeit, von Scharfsinn und Gutgläubigkeit vor“. Gleichzeitig war sie ein sehr einsamer Mensch.

Florence Stephens starb 1979, fast 98 Jahre alt. In ihrem Testament hinterließ sie ihr geliebtes Huseby dem schwedischen Staat mit dem Wunsch, dass der Besitz mit Hab und Gut „in Stand gesetzt und gut unterhalten wird sowie seinen Charakter so weit wie möglich bewahrt, zur Erinnerung an die, die dort gelebt haben, tätig waren und zur Sammlungen beigetragen haben“.

Nach langem Zögern erklärte sich der Staat bereit die Schenkung 1982 anzunehmen. Anfänglich wurde Huseby von der schwedischen Staatsforstverwaltung übernommen und dann 1996 von der staatlichen Eigentumsverwaltung geführt. Heute wird die Touristen-destination von Huseby Bruk AB betrieben, ein kommunales Unternehmen welches die zwei Kommunen Alvesta und Växjö besitzen. Huseby Bruk ist heutzutage das meist besuchte Touristenziel im Bezirk Kronoberg mit ungefähr 150.000 Besuchern pro Jahr.